Ergebnisprotokoll „Kulturelle Bildung und Ausbildung“ (20.12.2011)

20. Dezember 2011, 16.00 bis 19.00 Uhr, Lentos Kunstmuseum Linz

Moderation Themenworkshop: Gundi Fiebinger, 18 TeilnehmerInnen,
Stille Begleiterin (Ergebnissicherung): Gerda Forstner

Die TeilnehmerInnen wurden eingeladen in kleinen Diskussionsrunden ihre Visionen, Wünsche und Sehnsüchte im Themenbereich „Kulturelle Bildung und Ausbildung“ zu sammeln und auszutauschen.

Arbeitsauftrag:

„I have a dream“
Visionen – Wünsche – Sehnsüchte
Welche Visionen habe ich bzgl. dieses Themenfeldes für die Stadt?
Was wünsche ich mir von dieser Stadt?
Was wünsche ich in dieser Stadt?
Welche Sehnsüchte entstehen zu diesem Themenfeld?

Ergebnisse aus dem Themenworkshop „Kulturelle Bildung und Ausbildung“:

Zielgruppe SchülerInnen – Kunst-/Kulturvermittlung:

  • Zugang aller SchülerInnen zu Kulturprojekten im Pflichtschulbereich – diesen Zugang als System etablieren, soll nicht am Engagement einzelner LehrerInnen hängen
  • Best Practise Beispiele: Kulturpass in Deutschland oder der Kulturrucksack in Norwegen
  • Linz ist Modell für…
    …Partnerschaft: Schule und Kultureinrichtungen (auf gleicher Augenhöhe)
    …Anlaufstelle für Kunst- und Kulturvermittlungsanfragen
    …Interdisziplinäres Lernen in Kultureinrichtungen
  • Leseförderung
  • Lesen als kulturelle Kompetenz
  • Bibliothek und Schule: Verträge zur Zusammenarbeit, damit Unterricht in Bibliothek stattfinden kann (gibt es in Deutschland)

Generelle Wünsche/Visionen:

  • Ganztägige Schulformen für alle.
    Alle, die in ganztägigen Schulen künstlerische Fächer unterrichten, sollen dafür ausgebildet sein.
  • Mehr KünstlerInnen in die Schule.
  • Mehr KunstvermittlerInnen in die Schule (KünstlerInnen oft nicht so geeignet)
  • Ganzheitliche Bildung, die Körperbewusstsein einschließt.
  • Ausschreibung vom Büro Linz Kultur: „Freie Szene“-Projekte in Linzer Schulen (wie das Sonderförderprogramm LinzKultur/4).
  • Maturieren in „Theater, Tanz, Drama“ (am Europagymnasium/International School in Linz/Auhof ist das möglich).
  • Was bitte schön ist Erwachsenenkunst?

Universität:

  • Problem an den Pädagogischen Hochschulen, dass die Kreativausbildung minimal ist. Lösung:
  • Kunstuniversität und Bruckneruniversität kooperieren in diesem Bereich mit den Pädagogischen Hochschulen und „mischen sich“ in die Pflichtschuleausbildung ein
  • Regiezweig an der Bruckneruniversität (wünscht sich die „Freie Szene“).
  • Mehr Diversität in der Vermittlungsarbeit und in der Schule (nicht nur von Partizipation sprechen, sondern auch über Implementierung!).

Raum für Kunst und Kultur:

  • Kinder größeren Raum geben.
  • Freier experimenteller Raum/Zeit für Kinder (nicht nur im Lentos).
  • Diskussion über Problem: Kulturelle Bildung könnte sich zur Gänze in den außerschulischen Bereich verlagern (politische Entscheidungsebene dafür ist aber der Bund).

Zielgruppe: Jugend

  • Kultur als Verbindung:
    jung, alt, arm, reich – Kulturen = alle
    Jugendkultur ernst nehmen!
  • Haus der Kultur (speziell Jugend) – Idee: „Jugendwissensturm“
    Wichtig dabei: Von Kids/Jugendlichen für Kids/Jugendliche – nicht von Erwachsenen konzipiert. Best-Practice-Beispiele: Linz09-Projekt im Haus der Geschichten oder das Medienkulturhaus in Wels.
  • Raum zum Experimentieren:
    -mehr Freiräume
    -offene Werkstätten
  • Freies Kino für Jugendliche
    Ideenkasten (bzw. Emailadresse)
    Jugendkultur-Parlament (hat bereits einmal stattgefunden, in der Kunstuni – war aber stark von den Jugendparteiorganisationen vereinahmt)
  • Subventionsdeckelung aufheben (Jugendprojekte derzeit € 300,–) – gleiches Niveau wie bei „Erwachsenenprojekten“ – es geht um Wertschätzung
  • (Aus-)Bildung durch praktische Projekte.
    Mehr theaterpädagogisches Angebot in Linz

Kunst-/Kulturverständnis:

  • „im Gespräch sein“ – Kultur ist Thema von und für alle Bevölkerungsgruppen
  • Breiteres Angebot – niederschwellig – anspruchsvoll – Qualität
  • Kulturelle Integration
  • für nichtorganisierte Kulturschaffende aktivierende Struktur in Linz bieten (die sich nicht der Freien Szene oder dem institutionalisierten Bereich zugehörig fühlen)
  • Museum als Treffpunkt – freier Eintritt in die Museen

Ohne Themenzuordnung:

  • Soziale Exklusion überwinden
  • Lust auf mehr Kunst/Kultur bekommen

Aus den gesammelten Sehnsüchten und Wünschen konkretisierten die TeilnehmerInnen ein Bild mit Visionen, wie es im Jahr 2020 in der Stadt Linz tatsächlich aussieht:

  • Jeder Stadtteil hat ein Kulturviertel.
  • Institutionen gehen in alle Stadttteile.
  • Kultur in Volkshäusern, Cafés, Kulturhäusern.
  • Freie Orte, kulturelle Gemeinschaften und die entsprechende öffentliche Rezeption prägen das Stadtbild und die Stadtkultur.
  • 15. Mai 2020: Die EU-Kulturkommission erklärt das Linzer Kulturbildungsmodell zum Vorbild für zukünftige kulturelle Entwicklung anderer europäischer Städte.
  • 2020 – Ein Raum für die Jugend, ein Jugendkulturhaus für experimentelle Projekte ohne finanzielle oder soziale Einschränkungen!
  • „Hochzeit“ von Kultur- und Bildungsinstitutionen ist europäisches Vorbild!
  • 2020 ist in Linz Vermittlung integraler Bestandteil jedes künstlerischen Studiums!

 

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